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Montag, 13. September 2010

Jungfraumarathon: Die Hürden neben der Strecke

Eine Marathonstrecke hat bekanntlich 42.195 km. Beim Jungfraumarathon kommen gar noch unzählige Leistungskilometer als Supplement hinzu. Es gibt nämlich nicht weniger als 1‘829 m Steigung und 305 m Gefälle hinter sich zu bringen. Ein Marathon kennt aber fern ab von der Strecke noch ganz andere Hürden. Wenn ein Bergmarathon – und zwar der Schönste seiner Art – bei stahlblauem Himmel vor der weiss verschneiten Jungfrau über die Bühne geht, dann zieht das Medien aus der ganzen Schweiz an. Und die wollen betreut sein. Der Marathontag beginnt bereits kurz nach sechs Uhr. Noch rasch ins Büro und dann ab zur ersten Medienkonferenz. Der Medienverantwortliche begrüsst die Anwesenden. Grosse Aufmerksamkeit erhält vor allem die Mitfavoritin und mehrfache OL-Weltmeisterin Simone Niggli-Luder. Als unterstützende Kraft bei der Medienarbeit bin ich zwar sehr konzentriert mit dabei, habe aber trotzdem genügend Luft, um den Anlass auch noch etwas zu geniessen. Beim VIP-Kaffee kurz vor dem Laufstart treffe ich bekannte Gesichter wie den ehemaligen Spitzenleichtathleten André Bucher, Mr. Schweiz 2009 André Reithebuch und „Mr. Lauberhorn“ Fredy Fuchs oder man kommt ganz plötzlich neben Bundesrat Ueli Maurer zu stehen, wenn dieser gerade die touristische Wirkung des Rennens betont. Da lohnt sich doch der Helfereinsatz an einem prächtigen Samstag, oder etwa nicht?

Kaum fällt der Startschuss, beginnt auch für die Medien der Wettlauf mit der Zeit. Gerade sitzen alle im Medienbus, da heisst es bei Streckenkilometer 10 in Wilderswil bereits aussteigen, die Spitze abwarten und dann fotografieren, was das Zeug hält. Hoffentlich Top-Bilder im Kasten, eilen die Journalisten mit dem Bus weiter nach Lauterbrunnen, um die fast unmenschlich rasanten Läufer kurz vor der Steigung nochmals vor die Linse zu bekommen. Dann heisst es, umsteigen auf die Bahn nach Wengen und wieder weiter bis auf die Kleine Scheidegg. Vom Zug aus sieht man bereits die vordersten Athleten auf dem extrem steilen Endstück. Wer jetzt die Zielankunft des Ersten nicht verpassen will, eilt schnurstracks zum Ziel und läuft dabei seinen eigenen Mini-Bergmarathon.

Im Gegensatz zu den Läufern ist mit dem Zieleinlauf für die Medienbetreuer noch nicht Schluss. Eine Medienkonferenz mit den Besten und das Verfassen einer Medienmitteilung stehen auf dem Programm. Obwohl die Hauptarbeit nicht bei mir liegt und ich nur unterstützend wirke, bin ich doch bis am Schluss ein wenig angespannt. Dafür lässt sich dann am Abend im Restaurant Spycher desKasino Kursaal Interlaken die Pasta ganz besonders geniessen. Meine Erschöpfung versuche ich, so gut als möglich zu verbergen. Denn etwas peinlich wäre es mir schon, wenn ich fast müder wirken würde als die tapferen Marathonläufer und Läuferinnen selbst…

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