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Donnerstag, 28. Oktober 2010

Namaste – Vom Affen begrüsst

Da denkt man nichts Böses, verlässt den Indira Gandhi Airport in Neu-Delhi (Indien) und erwartet als erstes einen winkenden Taxi-Fahrer, der einem ins Zentrum fahren will. Weit gefehlt: Begrüsst wurde ich in Indien sprichwörtlich vom Affen. Kaum hatte ich mich vom etwas aufdringlichen Willkommenstanz des nicht gerade alltäglichen Zeitgenossen gelöst, rettete ich mich vor der feuchten Hitze in das heranrollende Taxi.

Die Fahrt dauerte kaum Dreiviertelstunden bis zum Hotel und doch erlebte ich mehr als manchmal an einem halben Tag. Eindrücke um Eindrücke prasselten auf mich ein, die ich kaum alle auf einmal verarbeiten konnte. Unvorstellbar überfüllt waren die Strassen. Unzählige Autospuren, Kühe, Rikschas, Fahrradfahrer und nicht zuletzt holprige Bodenbeläge sorgten für eine abenteuerliche Reise durch den Verkehrsdschungel: Chaos und Unterhaltung pur!

Doch weshalb begab ich mich überhaupt nach „incredible India“? Anlass für den Kurztripp war die Verleihung des „Swiss Ambassador Awards“ auf der Schweizer Botschaft in Neu-Delhi. Dieser wurde an den renommiertesten Regisseur Bollywoods Yash Chopra vergeben. Interlakens Gemeindepräsident Urs Graf wurde die Ehre zuteil, vor den indischen Medien und einem namhaften Publikum eben diesen Yash Chopra im April 2011 nach Interlaken einzuladen. Anlass: Der Regisseur wird im kommenden Jahr zum „Ambassador of Interlaken“ geehrt. Der Regisseur wird gleichzeitig als erste Persönlichkeit in den geplanten Interlakner „Walk of Fame“ aufgenommen, der in den folgenden Jahren durch zusätzliche VIPs mit Bezug zu Interlaken erweitert werden soll. Zudem werden ein Zug der Jungfraubahn sowie eine der Deluxe Suiten des Hotel Victoria-Jungfrau auf den Namen Yash Chopra getauft. Als Direktor von Interlaken Tourismus begleitete ich mit weiteren Vertretern der Jungfraubahnen und des Victoria-Jungfrau Grand Hotel & Spa den Gemeindepräsidenten nach Indien.

Nach dem prestigeträchtigen Anlass war für mich aber noch lange nicht Schluss. Trotz beinahe erdrückender Hitze gab es kein Pardon. In zwei Tagen klapperte ich 15 der Top-Logiernächte-Produzenten in den Metropolen Neu-Delhi und Mumbai ab. Dieser Marathon lohnte sich allemal. Schliesslich handelte es sich bei den Geschäftspartnern um hochprofessionelle Kontakte. Um den heissen Brei redeten diese denn auch nicht. Die offene und direkte Art kamen mir ehrlich gesagt entgegen.

Hätte man die Aufgaben, Ideen und Aufträge, die ich aus den Gesprächen mitgenommen habe, gewogen, wäre ich garantiert mit Übergewicht im Gepäck nach Hause geflogen. Eines ist klar: Interlaken könnte noch viel mehr indische Urlauber verbuchen, wäre da mehr Kapazität vorhanden. Gerade familiengeführte Hotels im drei bis vier Sterne Bereich treffen den Geschmack der Gäste aus dem farbenprächtigen Subkontinenten, der an kultureller Vielfalt kaum noch zu überbieten ist.