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Freitag, 15. Juni 2012

Denn sie wissen nicht was sie tun...

Man darf sich in gewissen Situationen zu Recht immer wieder fragen ob sich manch einer in unserer Destination bewusst ist, welche tragende und vernetzte Rolle der Tourismus für uns alle hat.

Ich sass vor einigen Tagen in einem gut besetzten Zug von Interlaken in Richtung Luzern. Da es während der "rush hour" war, d.h. Feierabend-Zeit, waren nebst zahlreichen indischen und asiatischen Gästen auch einige einheimische Pendler unterwegs.
Solche Zugfahrten können ja oftmals sehr unterhaltsam sein, vor allem wenn man unweigerlich Zeuge von unterschiedlichsten Konversationen wird. Meine Aufmerksamkeit erlangte ein hiesiger "Büetzer" welcher auf dem Heimweg war und der Arbeitskleidung zu Folge sein Geld in der Baubranche verdient. Ich hörte Sätze wie "es wimmlet nume so vo däne" und "du chasch gar nüm über d' Höchi loufe ohni dass über die Sieche schtürflisch! I tue albe grad äxtra d'Ellböge usfahre und loufe gradus, isch mier de glich ob i der eint oder ander im verbi gah verwütsche!" Es war eine peinliche Darbietung...

Absolut klar, dass es während den intensiven Reisemonaten von Mai bis Oktober, für den einen oder anderen Bewohner der Region anstrengende und gewöhnungsbedürftige Momente gibt, ABER:

  • 80% der Bevölkerung leben vom Tourismus
  • Tourismus ist die einzige richtige Industrie in der Region
  • Jeder 3. Franken wird direkt oder indirekt im Tourismus umgesetzt

Diese Tatsache(n) sollte man, auch in schwierigen Situationen, mit der entsprechenden Geduld und Toleranz stets vor Augen halten und den eigenen Stand der Dinge hinterfragen. Sowie auch lautstarke Aussagen und Bemerkungen, ob im Zug, auf einer Restaurantterrasse oder im Lebensmittelgeschäft...denn wir leben in einer modernen und globalisierten Welt und es könnte ja gut sein, dass die indisch, arabisch oder asiatisch aussehende Person nebenan im Abteil, oder an der Kasse plötzlich akzentfrei "uf Widerluege" sagt! Think about...



1 Kommentar:

  1. Gratuliere zu diesem Eintrag, er spricht mir aus dem Herzen. Leider sind so viele von uns so egoistisch veranlagt, dass wir uns gar nicht mehr fragen, woher unser täglich Brot kommt. Wieso auch, sollte es mal nicht mehr kommen, gibt es da ja noch die Arbeitslosenversicherung und, und, und. Wo ist die so hoch gepriesene Freundlichkeit der Einheimischen geblieben?

    R. Klopfer

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