Herzlich Willkommen! Dieses Onlinetagebuch bringt Ihnen Erfahrungen, Informationen und andere wissenswerte Schreibereien von Interlaken Tourismus' Mitarbeiter/Innen näher.


Wir freuen uns auf Ihre Kommentare...


Dienstag, 25. Januar 2011

9. Int. Alpensymposium – Die neuen Mächtigen in Interlaken!

Wirtschaft – Politik –Gesellschaft, so lauteten die Themen beim 9. Internationalen Alpensymposium, welches letzte Woche in Interlaken stattfand. Verteilt auf knapp zwei Tage nahmen rund 850 Teilnehmer am Anlass im Victoria-Jungfrau Grand Hotel & Spa teil. Ich durfte für die Tourismusorganisation Interlaken an einigen ausgewählten Referaten teilnehmen und sah mich mit folgenden Themen konfrontiert: Was hat sich verändert während der Krise? Wer sind die neuen Mächtigen? Was macht sie überhaupt mächtig? Wer stellt die neuen Spielregeln auf und auf was haben wir uns in den nächsten Jahren einzustellen? Und… wer „spielt“ denn neu im Kreis dieser Mächtigen mit?

Dem Organisationskomitee rund um Oliver Stoldt ist es meiner Meinung nach wiederum voll gelungen, kompetente Referenten und Persönlichkeiten für diesen Anlass zu gewinnen. Die Spanne der Referenten reichte vom international anerkannten Marketingexperten Christian Blümelhuber über den Gedächtnistrainer Markus Hofmann weiter zum ehemaligen FIFA-Schiedsrichter Urs Meier bis zum Alt-Bundesrat Adolf Ogi und zum renommierten Terrorismusexperten Rolf Tophoven um nur einige der Protagonisten zu nennen.

Besonders imponiert hat mir jedoch der Auftritt von Barbara Lüthi, China-Korrespondentin beim Schweizer Fernsehen. Da ich selber tagtäglich mit chinesischen Kunden zu tun habe, war Lüthis Erfahrungsbericht gleich doppelt interessant für mich. Für ihre couragierten Reportagen aus dem Reich der Mitte wurde Barbara Lüthi bereits mehrfach ausgezeichnet, musste dafür aber auch Strapazen jeglicher Art auf sich nehmen. Nur schon bis die Mühlen der chinesischen Bürokratie gemeistert sind um an entsprechende Drehgenehmigungen zu gelangen, verstreichen oft Tage und Wochen gefüllt mit unzähligen Telefonaten, Bestätigungsschreiben, Rechtfertigungen, Begründungen. Ständig wechselnde Gesetzesbestimmungen erschweren die Arbeit zusätzlich. Eindrücklich auch Barbara Lüthis Episode wie sie im Auto, unter Decken versteckt, ins Landesinnere reisen musste um zu den gewünschten Aufnahmen zu kommen. So bekamen wir einen sehr detaillierten Eindruck übers tägliche Leben und Arbeiten in China mit all seinen Vor- und Nachteilen. Ja, es gibt tatsächlich auch Vorteile… die Chinesen wollen Gas geben, vorwärts machen, Wirtschaftswachstum generieren und das neue Land der unbegrenzten Möglichkeiten werden. Es gibt Tage, da gehe ich um 18.00 Schweizer Zeit aus dem Büro und es kommen immer noch E-Mails chinesischer Tour Operators rein, welche Informationen brauchen. Ein Indiz mehr für die enorme Leistungs- und Arbeitsbereitschaft der Chinesen und die zahlt sich aus. 8% Wirtschaftswachstum im 2010; viele Chinesen können sich heute etwas leisten. Sie reisen, kaufen Luxusgüter, am liebsten Schweizer Uhren und deutsche Autos! Man rechnet damit, dass China die USA zwischen 2019 und 2027 als Weltmacht Nr. 1 ablösen wird.

Barbara Lüthi scheute sich aber auch nicht die negativen Aspekte der chinesischen Gesellschaft anzusprechen. Die laufende Demokratisierung, wachsende innere Unruhe – der Babymilch Skandal lässt grüssen – sowie kritisch hinterfragende ausländische Medien machen der chinesischen Regierung immer mehr zu schaffen. 35‘000 Polizisten sind ausschliesslich dazu angestellt, das Internet zu überprüfen! Facebook und Twitter sind strengstens verboten. Trotzdem stellt das Internet die grösste „Gefahr“ für China dar. Gemäss Lüthi: „Das Internet ist in China der neue Platz des Himmlischen Friedens“. Die Regierung wird sich der Macht der neuen Medien und somit der Macht des Volkes nicht ewig entziehen können. Lüthis treffendes Fazit: „Chinas einzige Herausforderung auf dem Weg zur Weltmacht, ist China selbst!“

A propos China: Wusstet Ihr, dass nächste Woche am 3. Februar 2011 das chinesische Neujahr gefeiert wird? Es wird das „Jahr des Hasen“ gefeiert. In diesem Sinne „Happy New Year“ und ich freue mich bereits auf die Jubiläumsausgabe des Alpensymposiums im Januar 2012!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen